Bernhard Wessling

Lesermeinung 12. 5. 2023 (per email von M. S. aus K.) zu „Was für ein Zufall!“

… nun habe ich Ihr neuestes Werk gekauft und mit Spannung gelesen.
Beeindruckend, was für einen großen Bogen Sie schlagen, um dem Zufall auf die Schliche zu kommen. Mit sicher aufwändigen Recherchen ist es Ihnen gelungen, eine Vielzahl verblüffender Beispiele aus ganz unterschiedlichen Sphären aufzuspüren. 
Sehr gut gefallen mir die von Ihnen beschriebenen Experimente, die ich mit meinen Enkeln ausprobieren werde, und auch Ihre Erläuterungen zur Entropie kann man hervorragend nachvollziehen. Den Zusammenhang mit der Energie hatte ich in meinem Enkel-Video ebenfalls hergestellt, denn die Erklärung auf Basis des Ordnungszustandes allein ist keineswegs ausreichend. 
Die Beschreibung der Nicht-Gleichgewichte sollte bereits im naturwissenschaftlichen Schulunterricht eine Rolle spielen. Sie hilft dabei, ein Ziel hartnäckig zu verfolgen und Ideen nicht zu schnell aufzugeben. Das zeigen Sie ja auch anhand Ihres eigenen Werdegangs. Hervorragend ist die Bemerkung: „Meine Hypothese kann man in Eimer füllen.“ Das sagt alles über den steinigen Weg der Forschung bzw. Entwicklung! 
Auch die Problematik des Verstehens komplexer Systeme, wie des Klimas, wird zu oft auf die leichte Schulter genommen, indem man Wechselwirkungen und eine umfassende Betrachtung des Gesamtsystems ignoriert. Die Analyse einiger Einzelkomponenten kann niemals zu einer umfassenden Beurteilung führen. Diesen Zusammenhang kann man Jugendlichen ebenfalls frühzeitig vermitteln. 
Als sehr originell empfinde ich die Einbeziehung chinesischer Sprichwörter und Fabeln. Diese Weisheiten eröffnen einen anderen Blickwinkel. 
Neu war für mich der Begriff „Serendipität“, das Prinzip ist mir jedoch vertraut. Da kann wohl jeder Leser etliche Beispiele beisteuern. 
Ihre Ausführungen zur „Zeit“ und der von Ihnen dargestellte Zusammenhang zur Entropie sind sehr interessant und gut nachvollziehbar. Darüber hatte ich mir bisher noch nie Gedanken gemacht. 
Aufrund der vielen sehr persönlichen Ausführungen, Ihrer „Lebens-Stufen“ und Ihres beruflichen Werdegangs hat das Buch ja auch einen autobiografischen Charakter. Es ist in der Tat kurios, wie viele Entscheidungen im Leben „zufällig“ erfolgen und zu unvorhersehbaren Wendungen führen. 
Ich habe Ihrem Buch eine ganze Reihe von Denkanstößen und Ideen für meine „interne Jugendarbeit“ entnommen. Vielen Dank dafür!

Die Leserin ist promovierte Chemikerin im Ruhestand und produziert leicht verständliche Videos über naturwissenschaftliche Fragen für ihre Enkel.

Bernhard Wessling